PFARRKIRCHE
Gamlitz
INNENRAUM
GOTISCHES WESTPORTAL
Das gotische Westportal mit dem schönen Tympanon-Relief von Jakob Gschiel (1873), einer Darstellung der trauernden Maria mit dem Leichnam Jesu, führt in das Innere der Kirche, zunächst in die Eingangshalle, über der sich die platzlunterwölbte Orgelempore erhebt.
KIRCHENSCHIFF
Auf unserem Gang durch das zweijochige Kirchenschiff fällt von rechts durch ein breites Glasfenster Licht ein, und wir erhalten einen ersten Eindruck vom Inneren des Gotteshauses: ein lichter, freundlicher sakraler Raum mit einfachem Grundriss und einfacher Ausstattung.
Dazu ist allerdings zu bemerken, dass die Kirche über viele Jahrhunderte lang im Überschwemmungsgebiet des Gamlitzbaches lag, sodass J. A. Janisch 1878 im "Topographisch-statistischen Lexikon von Steiermark" meinte:
"Es wäre auch schade, etwas Besseres oder gar Kunstreiches hier zu errichten oder anzuschaffen, da Kirche, Pfarrhof, Friedhof wie auch die ganze Ortschaft gleichsam wie in einer Sumpfe stecken, wo bei jedem größeren oder anhaltenden Regen die Überschwemmung alles in Angst und Schrecken setzt."
Mitte der 1960er-Jahre wurde der Gamlitzbach reguliert, seither ist diese Gefahr wohl weitgehend gebannt.
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Am Ende des Kirchenschiffes befindet sich an der rechten Seitenwand ein römischer Grabstein mit Brustbildern des Lucius Cassius Togio und seiner Frau Bisugnata, die laut Inschrift im 65. Lebensjahr verstorben ist. Die Namen der beiden sind einheimischen, also keltischen Ursprungs.
APSIS - ALTARRAUM
An das Hauptschiff schließt gegen Osten hin ein dreijochiger Chor mit 3/8-Abschluss an. An der Nordseite ist ein zweigeschoßiger Komplex angebaut, in dem sich die Sakristei, der Technikraum und darüber eine dreijochige, kreuzgratgewölbte Empore befinden.
Der Zubau an der Südseite diente kurzzeitig als Sakristei, war später als Beichtkammer und Unterrichtsraum eingerichtet und findet nunmehr als Lagerraum Verwendung.
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Ex Oriente Lux
Aus dem Osten kommt das Licht!
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Dieser bildhafte Satz gilt auch für die Pfarrkirche, wo der Altarraum vor allem bei Sonnenaufgang von den vier gotischen Maßwerkfenstern durchlichtet wird.
GLASFENSTER
(Symbolfoto)
Aber auch bei mäßigen Lichtverhältnissen entwickeln die hoch aufstrebenden Glasfenster ihre Farbenpracht.
Barocke Madonna und Herz-Jesu-Statue
An der nördlichen Chorwand steht auf einer Konsole eine barocke Madonna, über deren Herkunft es keine Aufzeichnungen gibt; an der südseitigen Chorwand ist eine Herz-Jesu-Statue angebracht.